Reviews

Every Famous Last Word

Label: Defiance Records (2003)

Miracle Of 86 sind vier Indie-Rocker aus New York, die mit „Every Famous Last Word” bereits ihre dritte Scheibe veröffentlichen. Nach ihrem Debüt mit einem nach sich selbst benannten Album und einem 8 Track Silberling kommt jetzt wieder ein Werk mit voller Länge. Miracle Of 86 waren auf mehreren Samplern und tourten sogar mit der Warped Tour 2001. Da die Vier denken, dass heutige Bands alle ähnlich klingen, weil sie mit Gitarrentechnik wie Verzerrern, etc. arbeiten um ihren Sound zu verbessern, benutzen sie keine um sich aus der Masse abzuheben und den Grundgedanken des Rock’n’Roll, Spaß zu haben, beizubehalten.

Los geht das Album mit dem Titel ‚G-Song’ bei dem man sofort merkt, dass die Vier keinerlei technische Spielereien nötig haben. Der erste Track bereitet einen bereits auf den puren Gitarrenklang des Albums vor. Besonders die Zwischenspiele und die klare und glatte Stimme gefallen bei erstmaligem Hören sehr gut. Weiter geht es mit ‚Every Famous Last Word’, einem etwas schnelleren Song, in den Sänger Kevin alle seine Energie legt und mit aller Kraft seine Seele heraussingt. Der nächste bemerkenswerte Song ist ‚Dance! Dance, Revolution!’ mit einer sehr eingängigen Melodie, die er das ganze Lied über beibehält, der insgesamt etwas ruhiger rüberkommt, auch wenn er auch kraftvolle Teile hat. ‚Call The Cops’ erinnert irgendwie an Südstaaten Tanzmusik, langsam ruhig und taktvoll. Der kräftigste und schnellste Song auf dem Album ist wohl ‚Your Quicksilver Moment’. Bei ihm sieht man hervorragende Gitarrenzusammenspiele die einfach zusammenpassen, dazu kommt ein wenig Gesang, die den, leider nur gut eineinhalb Minuten langen, Song abrunden. Abgeschlossen wird das Album durch ‚Sleep All Damn Day’, einem sehr langsamen Song mit ruhigem Gesang und spielerischen Gitarrenriffs, die einen wohl auch zum Einschlafen bringen könnten, wenn man sie zu diesem Zweck nutzen würde.

Insgesamt ist dieses Album sehr gut gelungen und Miracle Of 86 haben bewiesen, dass man auch ohne viel Technik gute Gitarrenmusik machen kann.

Winfried Bulach