Reviews

Midnight Configuration
Sepulchre Rose

Label: SX Distribution (2003)

„Sepulchre Rose“ ist nunmehr das fünfte Album der englischen Elektro-Gothic-Formation Midnight Configuration. Wenngleich sie bisher eher ein Geheimtipp waren, dürften sie mit diesem Album durchaus eine breitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Musikalisch bezeichnen sie ihr Werk als „Black Industrial" und „Electro Goth", was auch so schon sehr suspekt anmutet, denn es enthält treibende Elektrobeats, atmosphärische Keyboardflächen, einige thrashig wirkende Gitarren, die aber sehr leise und hintergründig rüberkommen und ein paar eingespielte Samples, die zum größten Teil aus dem Horror / Schock-Genre stammen. Hinzu kommen dann noch die sehr tiefe prägnante Stimme des Sängers Trev Bamford - die durchaus sympathisch klingt, wenn sie auch teilweise schon beinahe in grunzende Death-Metal-Stimmlage wechelt - und natürlich das fast schon engelhafte Stimmchen von Jem Jenkins, die hiermit den extremen Gegenpart zu Trev antritt. Allgemein kommt eine düstere Stimmung herüber, gleichwohl in der Musik als auch in den Texten. Prinzipiell sind alle Stücke durchsetzt von treibenden Beats...teilweise gut tanzbar wie bei ‚Forever', ‚Rebirth', ‚Heart Aflame' oder ‚Resident Evil'. Die anderen Tracks sind eher zum Anhören und Genießen bestimmt, was dank der schon erwähnten Atmosphäre der Stücke durchaus unterhaltsam ist. Hervorzuheben wäre ansonsten nur noch ‚Into The Goove', einer Coverversion des Madonna-Stücks, sowie der Song ‚Lonesome' der ohne Vocals auskommt, aber auch einen komplett anderen Stil aufweist. Man könnte ihn schon fast als Gag der CD betiteln, da er im Grunde eine Mischung aus dem Einspielen eines Orchesters und einigen Countryklängen ist - nicht unbedingt gut, aber lustig.

Gut geeignet für Liebhaber der elektronischen Gothic-Musik, alle anderen sollten vielleicht erst einmal reinhören, ob sie mit dem Stil etwas anfangen können. Meiner Meinung nach jedenfalls ein recht gelungenes Album.

Daniel Walter






Musicload