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The Lord Of Steel

Label: Magic Circle Music (2012)

Da sind sie wieder, die Gods Of Metal, die lauteste Band der Welt mit ihrem zwölften Studio Album und dem ersten nach dem Tod ihres Stammdrummer Scott Columbus. 2011 geschah dieser tiefe Einschnitt in der Geschichte der Band, denn Scott saß insgesamt fast zwei Jahrzehnte hinter den Trommeln. Dennoch geht das Leben weiter und die Band hat es geschafft "The Lord Of Steel" zu veröffentlichen. Die Veröffentlichung findet zuerst als Download im Shop von Magic Circle Music statt, dann als spezielle "Hammer Edition" im britischen Metal Hammer und erst im September wird die reguläre Scheibe in die Läden gebracht. Doch nun zum Inhalt:

Die zehn Titel des Albums lassen die Boxen eine gute Dreiviertelstunde vibrieren. Der Opener ist gleichzeitig der Namensgeber für das Album und beginnt mit einem griffigen Riff und den typischen Manowar Lyrics. Das eingebaute Solo lässt einen über den etwas gewöhnungsbedürftig im Vordergrund stehenden Bass hinwegsehen. Scheinbar ist das etwas gesteigerte Geltungsbedürfnis von Herrn DeMaio so in das Album eingeflossen. Der Sound an sich klingt ebenfalls nicht so klar wie man es sonst von Manowar gewohnt ist, doch solche Nebensächlichkeiten sind schnell vergessen wenn man "Manowarriors raise your hand" mitgrölt. Viele Tracks sind textlich sehr gut mit einem Hook im Ohr des Hörers verankert, der einen zum Mitsingen zwingt. Auch die Ballade 'Rightous Glory' kann durch ihre epische Aufmachung mitreißen und man kann sich gut die Wirkung vorstellen, wenn die Fans vor der Bühne bei diesem Stück die Feuerzeuge auspacken.
 
Wer sich an die Stücke der letzten Alben gewöhnt hat mit ihrer Titellänge, ihrer übertriebenen Protzerei und dem exzessiven Einsatz von Instrumenten jenseits von Gitarre, Bass und Schlagzeug, der könnte enttäuscht werden. Manowar kehren mit "The Lord Of Steel" zurück zu ihren Wurzeln: Metal pur ohne viele Schnörkel. Ob dem jeweiligen Fan gefällt was er hört ist Geschmackssache, aber die griffigen Lyrics und Tonläufe sind schon ein Argument sich dieses Album zu besorgen, wenn auch nicht gleich als Download.

Winfried Bulach