Reviews

Hell & Fury

Label: Bernett Records (2009)

Seit über zwei Dekaden sind unsere elsässischen Nachbarn von Mystery Blue nun in Sachen Heavy Metal mit englischen Texten nunmehr unterwegs. Zu ihren größten Erfolgen der 80er Jahre gehörten Tourneen durch den Fünfeckstaat zusammen mit Sortilege und Motörhead. Nach einigen Jahren der Untätigkeit stellte sich Anfang des neuen Jahrtausends nun eine neue Besetzung dieser Band vor, von der nur noch der Gitarrist Gründungsmitglied war.

Der weibliche Gesang, der seitdem vorherrscht, ist mittlerweile zum Markenzeichen der Band geworden und erinnert entfernt an Anne Boleyn von Hellion. Die Musik und das Image sind aber nach wie vor so old school wie das im Metalbereich nur geht. Leder, Ketten und martialische Texte lassen den Zuhörer glatt vergessen, dass es solche wehleidigen Ausrutscher wie Grunge oder Alternative jemals gegeben hat.

Der elsässische Vierer zelebriert dabei die Musik mit soviel Herzblut und Passion, dass man gerne über die eine oder andere kompositorische Schwäche hinwegsieht. Dabei ist die Produktion zwar nicht unbedingt state of the art, allerdings für eine kleine Produktion - die wie immer zuletzt in den südwestdeutschen HOFA Studios in Karlsdorf mit Mix und Mastering durch Achim Köhler (Primal Fear etc.) stattgefunden haben- durchaus ansprechend.

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn es der Vierer ab und zu einmal über unsere Grenze schaffen würde zwecks grenznahen Kulturaustauschs...

Frank Scheuermann