Reviews


Label: Locomotive Music (2003)

Mal wieder was aus Spanien. Da mir der Name Lujuria bisher völlig unbekannt war, konnte ich mich völlig vorurteilsfrei mit dieser CD beschäftigen. Das Fantasy Cover deutet stark auf Luis Rojo hin und gibt schon einen kleinen Fingerzeig auf den Stil der Formation: Wird wohl eine Mischung aus Melodic und Powermetal sein. Und oh wunder, genauso ist es auch. Ein bisschen überraschend startet „El Poder Del Deseo“ dann doch: Der erste Track wird begleitet von der Melodie eines gewissen Wolfgang Amadeus Mozart. Zu meinem Erstaunen hört sich das Ganze gar nicht mal so schlecht an, die Kombination Klassik-Metal ist bei diesem Stück durchaus gelungen. Wer nun glaubt, dass die Spanier durchweg so experimentierfreudig sind, ist auf dem Holzpfad. Die restlichen 10 Tracks laufen allesamt nach dem selben Strickmuster ab: Zumeist ein schneller Rhythmus aber nicht zu hart, Keyboardgeklimper im Hintergrund und ab und zu schöne Gitarrensoli. Vom Hocker haut mich das Ganze nicht, auch wenn man der Band durchaus das Potential nicht absprechen kann. Anders sieht die Sache bei Sänger Oscar Sancho aus: Überzeugend ist was anderes. Der Kraftaufwand, den er mit seiner Stimme betreibt, zahlt sich nicht aus, zudem fehlt seinen Vocals ein gewisses Charisma. Zu leiden hat darunter auch die erste Ballade der Band (,Cadena Perpetua Lejos De Tí'), die ein Griff ins Klo darstellt. Über die Lyrics brauchen wir nicht sprechen, da meine Spanischkenntnisse gegen null tendieren. Das Album hat durchaus auch einige interessante Stücke zu bieten, ,Joda A Quien Joda’ bringt ein wenig Rock ’N’ Roll Atmosphäre rüber (leider wieder mit Keyboard), ,Traidor’ ist ein schneller Uptempotrack, der durchaus eine gewisse Anziehungskraft ausübt. Insgesamt gesehen ist das aber zu wenig.

Mein Fall sind die Spanier nicht. Höchstens für Melodic Freunde zu empfehlen.

Oliver Bender






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