Reviews

Get Heavy

Label: Drakkar (2003)

Friedhofsglocken, dunkle Stimmen, seltsame Geschöpfe auf der Frontseite des Covers...

Ganz so böse und dunkel ist die Musik dann doch, überhaupt nicht eigentlich. Nachdem die Single „Would You Love A Monsterman?“ mit dem gleichnamigen Lied schon ihre Anhänger gefunden hatte soll nun das ganze Album eine Welle der Begeisterung auslösen. Wie schon erwähnt passen Musik und Image nicht so ganz zusammen, aber der gute Lordi hat seine Vorbilder in Kiss - genauer gesagt Gene Simmons - und hat schon als Kind gerne Monster gemalt, daher die Idee für das Kostüm (er braucht angeblich 7 Stunden, um sich voll in Montur zu werfen!) und die Vertretung des Images. Optisch kommen Lordi auf jeden Fall fast an Kiss heran, aber auch musikalisch?

‚Would You Love A Monsterman’ hat schon auf der Single überzeugt und ist auch auf dem Album „Get Heavy“ genau wie der Track ‚Biomechanic Man’ zu finden. Aber nicht nur diese Songs sind mitreißend, schon mit dem Opener ‚Get Heavy’ können ordentlich die Köpfe gebangt werden. Sehr geiler 80er Metal mit einer Extraportion Härte und der eingängigen Stimme vom finnischen ´Vater aller Monster´, wie sich der Frontmann gerne bezeichnet. Etwas abgehoben ist er schon der Gute, trotzdem muss man ihm die gute Musik hoch anrechnen, denn mit ‚Devil Is A Loser’ und ‚Rock The Hell Outta You’ wird die Qualität des Openers ganz klar gehalten, kein Abfall in Sicht, auch nicht wenn es etwas langsamer und gefühlvoller zugeht wie bei ‚Icon Of Dominance’ oder beim typischen Mitgröhler ‚Not The Nicest Guy’, alle Songs besitzen Klasse und sind mit zwar einfachen aber dafür auch eingängigen Melodien versehen. Genau das kann Lordi den Durchbruch verschaffen da seine Musik für eine breite Masse zugängig ist.

Man wird sehen, in wieweit die Finnen im Musik Business vordringen können, ich kann mir auf jeden Fall „Get Heavy“ ohne Probleme durchhören ohne das Langeweile aufkommt. Kiss Fans und Anhänger von Urgesteinen wie W.A.S.P. oder Accept können hier sehr gerne mal antesten!

Thomas Schmitt