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Meteora

Label: Warner Music (2003)

Meteora bezeichnet das Licht am Ende des dunklen Tunnels, dass es zu erreichen gilt, wenn man sich den düstersten Gefilden bewegt.

Linkin Park befinden sich keineswegs in düsteren Gefilden - höchstens vom textlich Gesichtspunkt aus gesehen - im Musikbusiness aber befinden sich die 6 Jungs mit ihren 2 Frontsängern ganz klar auf der hellen, ja sogar sehr grellen Seite des Lichts. 14 Millionen verkaufte Tonträger müssen erst einmal geschlagen werden, wenn man sich mit Linkin Park messen will. Von daher kann der Titel nur den Weg von düsteren Texten zu mehr optimistischen Lyrics bedeuten. Vom musikalischen Konzept her aber lässt sich kein großer Unterschied zwischen dem letzten richtigen Album „Hybrid Theory“ und dem aktuellen Output „Meteora“ erkennen. Man wäre auch blöd, wenn man das einfache aber geniale Konzept über den Haufen werfen würde: Zwei Arten von Gesang - Raps von Mike Shinoda und melodische Screams von Chester Bennington - die sich bis zum Chorus die Gesangparts größtenteils teilen um dann im Refrain sich gnadenlos zu battlen und somit die aggressive Grundstimmung hervorheben. Das ganze wird mit unterschiedlichen Melodien hinterlegt, et voila...es entstehen absolut eingängige Songs, von denen es manche sogar fast bis an die Spitze der Charts schaffen!

Größtenteils wurde dieses Konzept auf „Meteora“ angewandt, wobei die Messlatte diesmal wesentlich höher hängt, als noch beim unbekümmerten Debütalbum. Trotz dieses enormen Drucks der Öffentlichkeit aber schaffen es Linkin Park in 13 Songs keinen Ausfall unterzumischen und durchweg sehr gutes Material auf dem Album zu verwerten. Ausschlaggebend für das durchweg gute Material waren sicherlich auch die 18 Monate Produktionszeit, die zeigen, dass nicht nur einfach schnell mal ein paar Songs für die Masse aufgenommen wurden.

Die Singleauskopplung ‚Somewhere I Belong’ dürfte den meisten schon aus den Videoclips der Musiksender bekannt sein und ist bislang sehr gut angekommen. Meiner Meinung nach aber ist dies aber nicht der beste Song des Albums, diesen Titel bekommt bei mir ‚From The Inside’ durch seine schleppende Melodie und seine schönen Keyboardklänge, die den Song sehr interessant machen und von den anderen abheben. Interessant und abwechslungsreich sind auch ‚Breaking The Habit’, welches sanfter und gefühlvoller als anderen ist und ohne Rap-Parts auch sehr gut auskommt und im fast im genauen Gegensatz zu ‚Nobody’s Listening’ steht, bei dem die Rap-Parts im Vordergrund stehen und im Background eine etwas orientalisch anmutende Hip-Hop ähnliche Melodie zu finden ist.

Alles in allem bietet „Meteora“ dem geneigten Crossover Fan alles, was ein solches Album bieten muss, insbesondere die Gesangbattles sind einzigartig, von daher sollte „Meteora“ auf jeden Fall angetestet werden!

Thomas Schmitt